TA: Greizer Silicon Valley im ehemaligen Supermarkt

Kueba Electronic investiert eine Million Euro in neuen Standort

Greiz. Ein Hauch von Silicon Valley weht auf dem Greizer Reißberg. Wo früher der Discounter Penny-Markt seine Waren feilbot, siedelte sich nun die hochmoderne Firma Kueba Electronic an. Eine Million Euro wurde in den Umbau investiert, erzählt Geschäftsführerin Anna-Maria Nagel – und ihre stahlblauen Augen strahlen. Die stattliche Summe sei für Baukosten und die Anschaffung neuer Maschinen verwendet wurden, berichtet sie weiter. Vorher hatte die Firma ihren Sitz in Greiz-Moschwitz und war von Anna-Maria Nagels Vater im Jahre 1992 gegründet worden. Daher auch der Name: Kueba steht für Kühdorf und Bartsch – und Bartsch ist der Mädchenname von Anna-Maria Nagel.

Der IWA Vorsitzende gratuliert Frau Dr. Anna-Maria Nagel zur Eröffnung – Foto : Jan Popp

Bei Kauf und Umbau nicht lange gefackelt

In ihrer Rede zur offiziellen Einweihung der Firma nannte sie ihren Vater liebevoll Papa. Er habe die Firma über die Jahre immer erweitert, doch schließlich sei der weitere Ausbau an seine Grenzen gestoßen. Ein neues Domizil musste her. Als der Penny-Markt seine Tore schloss, war das eine gute Gelegenheit. „Zuvor hatte ich im Internet nach einem geeigneten Standort gesucht, hatte zuerst Elsterberg in Sachsen auf dem Schirm und entdeckte schließlich den Supermarkt in der Greizer Gerhart-Hauptmann-Straße 40, der Jahre leer stand“, so Anna-Maria Nagel weiter. Dann habe sie ruckzuck gehandelt, um das Gebäude zu erwerben. „Ich habe seinerzeit nicht lange gefackelt.“ Anna-Maria Nagel lobte die Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt Greiz, die Thüringer Aufbaubank, die Sparkasse Gera-Greiz. Sie dankte der treuen Kundschaft, die den Umzug akzeptierten – und vor allem ihrem Team, die alles mitmachten und mit größter Geduld ertrugen, wie sie sagte. Die neue Firma sei ein Quantensprung und habe das gesamte Team richtig zusammengeschweißt. Und nicht zuletzt umarmte Anna-Maria Nagel ihren Mann, der ihre schwankenden Gemütsverfassungen während der Umbauphase ausglich und sie immer wieder neu motivierte und aufbaute. Die Kunden der Elektronikfirma kommen inzwischen aus dem gesamten deutschen Raum, aus Frankreich und aus weiteren europäischen Ländern. Die kleinen elektronischen Teile der Greizer Firma finden in zahlreichen Produkten ihre Verwendung. „Etwa in der Automatisierungs- und Messtechnik“, verrät Anna-Maria Nagel. Ventile in Schwimmbädern können sie ebenso enthalten wie Produkte der Klimatechnik. Aber beispielsweise auch Anzeigetafeln in Sportstadien. Ob Sieg oder Niederlage – die weithin sichtbare Anzeige machen dann Leiterplatten Made in Greiz erst möglich. „Man findet sie aber auch in Tastaturen im medizinischen Bereich“, weiß die Geschäftsführerin. Anna-Maria Nagel hatte mit Elektronik eigentlich wenig am Hut. Sie studierte Philosophie und Kunstgeschichte, zuerst in Jena und später in München. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Dozentin an der Universität im hessischen Kassel. „Dann ging mein Vater in den Ruhestand“, erzählt sie. „Und eine wichtige Entscheidung stand an: Soll die mühsam und erfolgreich aufgebaute Firma verkauft werden?

Quelle: Thüringer Allgemeine

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