Kreis-und stadträtin Andrea Jarling solidarisiert sich mit Gewerbetreibenden

„Komplettversagen der Politik“: Kreisrätin solidarisiert sich mit Gewerbetreibenden

Andrea Jarling
Foto: Ralf Jarling

GREIZ : Die Greizer Rechtsanwältin Andrea Jarling attestiert der Politik Komplettversagen.

„Lange Zeit habe ich geschwiegen, meinte, nicht genug Fakten zu kennen, um mir eine Meinung bilden zu können. Inzwischen muss ich gar nicht mehr alles wissen und bin es leid, ständig durch Corona und Co. in den Nachrichten mir den Tag versauen zu lassen. Es ist der Punkt erreicht, wo ich über das Komplettversagen der Politik nicht mehr schweigen kann“, schreibt die Greizer Rechtsanwältin Andrea Jarling, die für die Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit in Stadtrat und Kreistag Greiz sitzt.

Sie fragt sich, wer hier Verantwortung übernimmt. „Da liest man in der OTZ, wie ein Teil der Geschäfte in Zeulenroda-Triebes aufgeben muss und fragt sich, wie viele noch daran glauben müssen.“ Die Unternehmer hätten Konzepte erarbeitet, um ihrer eigenen Sicherheit, der der Mitarbeiter und Kunden willen. Alle trügen Maske, es werde Abstand gehalten, desinfiziert, getestet, geimpft, in Quarantäne geschickt, so Jarling und will wissen: Wie viel denn und wie lange noch? „In ein Schuhgeschäft kann ich nicht gehen, aber im Supermarkt umwuseln mich zig Menschen auch ohne nötigen und gebotenen Abstand. Wo bleibt die Gleichbehandlung“, fragt sie und betont, kein Corona-Leugner oder Querdenker zu sein. Sie bedaure die Opfer, habe aber als Juristin lernen müssen, „dass es auch so etwas wie ein allgemeines Lebensrisiko gibt, das man akzeptieren muss. Das ist schwer auszuhalten, wenn man betroffen ist“.

Zufrieden mit Justiz als Korrekturinstanz

Sie sieht aber auch, dass unser Gesundheitssystem die Sache im Griff habe. Die Menschen seien sehr sensibel und gingen bewusst mit diesem Thema um, sind achtsam. Jarling lese, wie eine Menge an Rechtsverordnungen und Sonderregelungen pandemiebedingt aus dem Boden gestampft werden, die aber auch nach einem gewissen Zeitablauf nicht auf ihre Sinnhaftigkeit evaluiert oder hinterfragt würden. „Ich kann an vielen Regelungen weder deren Geeignetheit, deren Erforderlichkeit noch deren Verhältnismäßigkeit sehen und bin aktuell mit der Justiz ausgesprochen zufrieden, die die einzige wirksame Korrekturinstanz dieses sich bietenden Chaos‘ zu sein scheint und sich politisch nicht vereinnahmen lässt.“

Man hätte lernen sollen, mit dem Virus zu leben und damit scharfsinnig umzugehen, meint sie. Politisch seien massiv Fehler gemacht worden. „Es wurden Versprechungen gemacht, die dann nicht gehalten werden. Aber mit Realität und Wahrheit lassen sich keine Wahlen gewinnen.“ Sie solidarisiert sich mit den betroffenen Gewerbetreibenden vor Ort. Jeder solle sich bewusst sein, dass wer alles hinnimmt, mitschuldig sein wird am wirtschaftlichen Niedergang der Gesellschaft. „Es wird Zeit für Veränderungen und für ein Umdenken in der Bundes- und Landespolitik“, findet sie.

Katja Grieser Aktualisiert: 25.03.2021

https://www.otz.de/regionen/greiz/kreisraetin-solidarisiert-sich-mit-gewerbetreibenden-id231889429.html

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