Hochwasserschutzmaßnahmen in Greiz

Mit dem Ersatzneubau Hochwasserschutzwand zwischen Freiheits- und Bahnbrücke sind die ersten drei Hochwasserschutzmaßnahmen in der Stadt Greiz neben dem Rückbau der Hochwasserschutzwand zwischen Schlossbrücke und Hainbergbrücke sowie die Sicherung des Deiches einschließlich der Errichtung einer Spundwand zwischen Fußgängerbrücke Papiermühlenweg und Brücke Mylauer Straße abgeschlossen.

Foto: Gerd Zeuner/Allgemeiner Anzeiger

Diese drei Baumaßnahmen waren ohnehin dringend nötig. Der Freistaat Thüringen, der für die Unterhaltung der Gewässer erster Ordnung zuständig ist, setzt Baumaßnahmen zum Schutz der Gewässer um. Er bedient sich dabei der Thüringer Landentwicklungsgesellschaft und vieler anderer Unternehmen wie Planungsbüros, Vermessungsunternehmen, usw.

Hintergrund der Maßnahmen ist das Hochwasser von 2013, dass auch im Bereich Greiz zu massiven Schäden geführt hat. Das Jahrhunderthochwasser bedeutet, dass rund 400 m³ /Sekunde Wasser Greiz durchflossen, während derzeit die Elster Wasser mit 3 m³ / Sekunde führt. Markant sei das Kerbtal und eine enge Bebauung, was zu einer hohen Hochwassergefährdung der Stadt Greiz führt. Die umgesetzten Maßnahmen sind Teil einer Komplexmaßnahme „Elstersteig“, aber deren endgültige Ausgestaltung ist aufgrund der Komplexität derzeit noch offen. Diese drei Teile wurden allerdings wegen des dringlichen Handlungsbedarfs vorab schon mal vorgezogen. Sie sind sinnhaft und notwendig und werden sich in den Gesamtkomplex einfügen. Für die weiteren Bauabschnitte werden noch immer Varianten überdacht und untersucht. Der Flutkanal wäre noch immer eine mögliche Alternative, denn die zur Vermeidung von Überflutung der Stadt notwendige Aufweitung des Elsterflussbettes im Bereich Bruno-Bergner-Straße und/oder Erhöhung der Schutzmauer zum Elstersteig sind wegen der engen Bebauung nicht möglich.

Foto: Andrea Jarling

So entstand nach Rückbau der bestehenden aber baufälligen Hochwasserschutzwand ein Hochufer mit rückwärtiger Verwaltung. Es ist ein sehr schöner Abschnitt geworden, der die Erlebbarkeit des Gewässers ermöglicht. Aus der Verteidigung der Stadt beim Hochwasser 2013 lagen dort für alle sichtbar noch massenhaft Sandsäcke. Es ist letztendlich auch ein Schandfleck beseitigt worden. Die Planung und Umsetzung kosteten rund 2 Mio. Euro. Jetzt, im kommenden Jahr, stehen noch die Bauabschnitte direkt vor und nach diesem Hochufer an. Auf der Seite blickpunkt-elster.de kann man sich stets zu aktuellen Maßnahmen informieren oder Fragen stellen. Man freute sich vor allem darüber, dass vor allem regionale Baufirmen hier herangezogen werden konnten zu einem auskömmlichen Preis und es sei gut geworden trotz aller Erschwernisse, die in den letzten Jahren die Bauvorhaben trafen. So hätte es im Bereich vor der Brücke Mylauer Straße erhebliche Probleme mit der Beschaffung der Spundwände gegeben, die bei einer russischen Firma aus der Ukraine bestellt worden waren. Corona und massive Preissteigerungen waren weitere Probleme.

Foto : Andrea Jarling

Der Bürgermeister skizzierte während des kleinen Festaktes nochmal die Situation zum Hochwasser 2013, bei dem die Bundesstraßen unpassierbar, hunderte Keller und Erdgeschosse voll Wasser liefen, darunter viele Ladenlokale, massive Schäden entstanden. Viele Einwohner mussten aus dem Schlaf gerissen und evakuiert werden. Hunderte Helfer füllten und stapelten Sandsäcke.

Es sei mit diesen Maßnahmen gelungen, für unsere denkmalgeschützte Altstadt oder Teile, vor allem aber für alle neustädtischen Straßen den Schutz vor Hochwassern deutlich zu verbessern.

In Dölau konnten mit den Hochwasserschutzmaßnahmen die Nutzungsbeschränkungen für mehrere Hektar Fläche aufgehoben werden, was wir als Gewerbeflächen entwickeln können. An der Goldenen Aue ergibt sich dadurch für die ansässigen und noch anzusiedelnden Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten. Für alle Anwohner, Gewerbetreibenden u.a. wird es vor allem auch im Bereich der Stadt immer eine Frage mit besonderer Bedeutung sein, ob Greiz Überschwemmungsgebiet ist oder nicht. Für die weitere Entwicklung der Stadt ist die Vorbereitung und Durchführung von Hochwasserschutzmaßnahmen daher von allergrößter Bedeutung.

Die Zusammenarbeit vor und während der Maßnahmen schätzte der Bürgermeister als sehr gut ein, es hatte einen regen Austausch gegeben und es sei gelungen, eine durchgängige grüne Lösung zu schaffen, die den neustädtischen Uferraum weiter aufwerte. Flussauf- und flussabwärts werden sich in den nächsten Jahren noch weiter Maßnahmen anschließen.

Er legte allen Besuchern ans Herz die Umgebung um die Elster ggf. auch per Kajak zu erkunden und verwies auf das Angebot von Herrn Kluge, der Kajak-Freizeiten anbietet.

Herr Möller erklärt zur Ausgestaltung der Maßnahme.

Andrea Jarling, Greiz den 25.11.2022

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